grazer bestattung

Bestattung Graz

Die Aufnahme – Das Herzstück der Bestattung

Tscheppe

Ohne Gefühl vor Einengung schlängelt sich ein schmaler Gang in das Innere des Gebäudes. Die hohe, offene, lichtdurchflutete Architektur und das Zusammenspiel aus natürlich belassenem Holz und großen Glasflächen lässt alles sehr beruhigend wirken. Die dritte der nicht weniger als drei Meter hohen Türen steht leicht offen. Langsam lässt sich auch ein erster Blick in das Zimmer dahinter erhaschen. Zwischen einem Fernseher, einem Tablet und unzähligen Ordnern sitzt Gerhard Tscheppe hinter seinem Schreibtisch.

 

Gerhard Tscheppe tritt nach 34 Jahren, bei der Bestattung Graz bald seine Pension an. Er war bereits Träger, Zeremonienmeister und für die Durchführung der Bestattungen am Friedhof zuständig. In den letzten Jahren hat es ihn in die Aufnahme, die Beratung und Planung für alle Angelegenheiten rund um eine Beisetzung verschlagen. Dort gehört er hin, wie er selbst behauptet. Er sieht es als Kunst an, Menschen in schwierigen Momenten zur Seite zu stehen und zu helfen. “Jeder Mensch, der stirbt – fehlt. Es trauern Jung und Alt”. Wenn die Hinterbliebenen bei Gerhard am Schreibtisch sitzen, sind die Emotionen noch ganz frisch. Nach dem Gespräch sollten sie sich aber wieder wohlfühlen und mit der geplanten Bestattung zufrieden sein. “So eine Aufnahme kann eine Stunde, oder deutlich länger dauern – doch das ist nebensächlich”, erzählt er. Das klingelnde Telefon unterbricht die Erzählung nicht zum ersten Mal, denn Gerhard ist mit vielen Abläufen innerhalb der Bestattung vertraut und daher oft Ansprechperson für Rückfragen. Die Abläufe haben sich in den letzten Jahren stark geändert. Gerhard und seine KollegInnen können den Betroffenen mittlerweile fast alles abnehmen. Die Beisetzung kann bei der Aufnahme zusammen geplant werden. “Früher durften wir vieles nicht, da mussten die Leute selber zum Standesamt, zum Steinmetz und mehr – seit einiger Zeit dürfen wir das auch erledigen und es erleichtert viele Abläufe”. Auch bei der Ausstattung der Aufnahme hat sich in den letzten Jahren viel getan.

 

Der Fernseher hinter Gerhard wird automatisch aus dem Stromsparmodus geweckt. Ein Programm nach dem anderen wird geöffnet. Einige Urnen fliegen regelrecht über den Bildschirm, bis die Bewegung zur Ruhe kommt. Eine weiße Urne ist nun zu sehen. Der Verschluss ist mit einem goldenen Band verziert. Kurz darauf ändert sich das Band in ein angenehmes, fast schon schillerndes Blau. Damit gleicht es dem Glitzern eines seltenen Kristalls. Noch einige weitere Varianten dieser Urne sind im Anschluss am Bildschirm zu erkennen. Während des Gespräches kann Gerhard parallel über ein Tablet auf seinem Tisch alle möglichen Wünsche und Konfigurationen auf den Fernseher übertragen. Mögliche Trauerkarten, Urnen-Variationen und ähnliches – alles in Echtzeit zum Ansehen. Damit können die Betroffenen alle Details zuerst genau begutachten, um so in jeder Hinsicht zufrieden zu sein. Individuelle Fragen und Vorstellungen werden damit sehr schnell beantwortet und realisiert.

“Ich habe 14 Tage überlegt, ob das das Richtige ist und habe im Anschluss zugesagt”

 

Gerhards Karriere fing nicht bei der Bestattung an. Die ersten zehn Jahre seiner beruflichen Laufbahn arbeitete er in Andritz als Maschinenschlosser. Er kündigte, um im Magistrat anzufangen, doch dann bot sich die Möglichkeit, bei der Bestattung zu arbeiten. “Ich habe 14 Tage überlegt, ob das das Richtige ist und habe im Anschluss zugesagt”, erzählt Gerhard. Nach dem Wechsel in die Aufnahme im Jahr 1990 hat Gerhard die Bestatterprüfung abgelegt, um bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. “Ich weiß wie alles funktioniert, wenn die Leute vor mir sitzen. Wie die Abholung abläuft, wie man ein Begräbnis und eine Zeremonie durchführt. Dieses Wissen kommt durch die gesammelte Erfahrung.”

 

Wie immer ist Gerhard heute früh kurz vor Dienstbeginn in seinem Büro eingetroffen. Nach Durchsicht der Dokumente und den ausständigen Anrufen ist er zwischen 8:00 und 16:00 Uhr voll auf die Aufnahmegespräche konzentriert. Zwischen drei und vier Gespräche führt Gerhard jeden Tag. Auch die Gespräche der Aufnahme waren von der Corona-Krise betroffen. Eine große Herausforderung waren die festgesetzten Bestimmungen für Gerhard und seine KollegInnen. Es kam vor, dass vier Angehörige eines Verstorbenen im Warteraum saßen, Gerhard jedoch nur zwei von ihnen in sein Büro bitten durfte. “Man muss schon wissen wie man mit den Leuten in solchen besonderen Situationen redet, es geht einfach nur gemeinsam und vor allem geht es um die Gesundheit von allen”, meint Gerhard. Eine weitere Herausforderung der Bestattung in den letzten Jahren ist der Rückgang der Priester. Es wird immer schwieriger Termine auszumachen, da mehr und mehr Pfarren zusammengelegt werden. Mittlerweile kommt es vor, dass Gerhard und seine KollegInnen bei Priestern anrufen, um einen Termin auszumachen, diese jedoch keine Zeit haben. “Nach all den Jahren haben wir zum Glück unzählige Kontakte. Einige pensionierte Priester helfen uns immer wieder aus. Das freut mich natürlich immer, wenn wir durch unsere Erfahrung Wünsche erfüllen können”, meint Gerhard Tscheppe. “Ein Wunschtermin für das Begräbnis in einer Woche ist meistens kein Problem, jedoch am nächsten Tag um 11:00 Uhr wird schon deutlich schwieriger”, erzählt er weiter. Normalerweise rechnet Gerhard mit einer Vorlaufzeit von drei bis vier Tagen, um alles zu organisieren.

Aufnahme

Mithilfe von moderner Technik wird die Planung durchgeführt.

Privat kann Gerhard dem Thema Bestattung nicht immer entkommen. “Es ist wichtig, den Job vom Privatleben strikt zu trennen, sonst geht das nicht gut auf längere Zeit. Meine Frau kennt zehn Prozent meines Berufs und das reicht vollkommen aus.” Jedoch melden sich auch viele Bekannte und Freunde bei Gerhard, wenn sie selbst in die Situation kommen, in der sie einen Bestatter brauchen. “Natürlich werde ich da dann angerufen und um Hilfe gebeten. Die Leute vertrauen mir und dann helfe ich natürlich und gebe Tipps und Ratschläge.” Das wichtigste in seinem Beruf ist für Gerhard Tscheppe das richtige Auftreten. “Die jungen KollegInnen machen das auch großartig. Bei der Abholung beginnt schon eine erste Beratung, falls Fragen auftreten. Es ist einfach alles sehr eingespielt, deswegen kommen die Leute auch zu uns, den Alteingesessenen – der Bestattung Graz. Viele hatten schon einmal einen Trauerfall und vertrauen daher auf unsere Reputation von 115 Jahren.”

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Abschied unter freiem Himmel ist am weitläufigem Gelände der Feuerhalle/Bestattung Graz, direkt neben dem Zentralfriedhof (Alte Poststraße 343) möglich.

Zurück zur Natur ist immer öfter der „letzte Wille“ von Verstorbenen.

Würdevolle Verabschiedungen können nicht nur direkt am ewigen Baum- oder Rasengrab vorgenommen werden, sondern auch am Zeremonienplatz der modernen Verabschiedungshalle. Die warmen und hellen Sandsteine der kleinen Halle wirken freundlich und entsprechen dem Trend der Zeit. Der Verabschiedungsraum selbst bietet bis zu 30 Personen Platz.

Für größere Verabschiedungsfeierlichkeiten steht der altbekannte, große Zeremoniensaal der Grazer Bestattung mit seinem würdevollen Ambiente zur Verfügung.

Foto IKFH Halle scaled